Strukturumbruch (structural upheaval)

Ein plötzlich eintretender Strukturwandel und fast immer auch verbunden mit schweren Störungen auf dem Finanzmarkt. Dies tritt dann ein, wenn beständige, durch den Marktmechanismus bedingte Anteilsverschiebungen zwischen Wirtschaftsektoren und Branchen verhindert werden. Je länger wettbewerbsverzerrende Regulierungen eine Anpassung an die Marktkräfte verzögern oder sogar verhindern, desto einschneidender fällt in der Regel der Strukturumbruch aus (Betriebsschliessungen, Massenentlassungen, politische Spannungen). Über die Zeit hinweg verschlechtert sich zunehmend die Produktivität (Verhältnis Faktoreinsatz zu Leistung) und Wirtschaftlichkeit (Verhältnis Kosten zu Leistung) der geschützten Branchen. Der Missmut der Verbraucher steigt, und die ausländische Konkurrenz strebt nach einer stärkeren Marktpräsenz. Das führt schliesslich dazu, dass der Regulierungsschutz der Branchen unterlaufen oder aufgehoben wird. Siehe Subventionen, Verkrustungen, strukturelle.

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen

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