Stempelgeld (paper fee, dole money)

Papiermacher brachten früher häufig mürbes, schlecht geleimtes Papier in den Verkehr, auf dem Geschriebenes nach kurzer Zeit oft völlig ausblich. Um die Rechtssicherheit in Bezug auf Dokumente zu gewährleisten, sahen sich die Obrigkeiten nicht zuletzt auf Druck der Kaufmannschaft genötigt, Papier von Mühlen mit behördlicher festgestellter Qualität besonders zu kennzeichnen. Dafür mussten die Verwender dieser Bogen eine entsprechend bemessene Abgabe zahlen, aus der sich nach und nach eine Finanzquelle für den Staat herausbildete. Öffentliche Zahlung an Arbeitslose. Die Bezeichnung kommt daher, dass früher jeder Arbeitslose eine Karte erhielt. Mit dieser ging er regelmässig zum Arbeitsamt; er erhielt einen Stempel auf die Karte und dann auch das Geld. Nach der Freigeldtheorie verliert jeder Geldschein in bestimmten zeitlichen Abständen seine Gültigkeit. Er muss dann mit einem kostenpflichtigen Stempel wieder gültig gemacht werden. Siehe Geldabschaffung, Gebühr, Regionalgeld, Schwundgeld.

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen

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