Sojabohnen

Bereits seit 5000 Jahren werden in China Sojabohnen angebaut. Vermutlich stammen sie von der in Asien auch heute noch wild vorkommenden Glycine soja ab. Den Weg auf die anderen Kontinente fand die Bohne erst im 17. und 18. Jahrhundert. Soja benötigt ein warmes Klima und viel Wasser. In den USA beginnt die Aussaat im Mai und dehnt sich über zwei Monate aus. Die Sojapflanze benötigt je nach vorherrschenden Wetterbedingungen 100-150 Tage bis die Bohnen im Herbst geerntet werden können.

Die Nutzpflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler ist die weltweit bedeutendste ölpflanze. Aus der Sojabohne stammen über 50 % des weltweit produzierten Pflanzenöls. Etwa 60 % Prozent der Welt-Sojaproduktion wird aus gentechnisch veränderten Sojabohnen gewonnen.

Der hohe Gehalt an Eiweiß (etwa 39 %) und an Öl (etwa 17 %) macht den Hauptwert der Sojabohne aus. Der Proteingehalt von Soja ist höher als bei jeder anderen Pflanze. In den exportierenden Ländern verwendet man Soja zum überwiegenden Teil als Tierfutter. Darüber hinaus ist Soja der Rohstoff für die unterschiedlichsten Lebensmittelzutaten und -zusatzstoffe. Schätzungsweise enthalten zwischen 20000 und 30000 Lebensmittelprodukte Sojakomponenten in der einen oder anderen Form. Als Nahrungsmittel werden die eiweißreichen Samen insbesondere in Asien genutzt. Aus gemahlenen gelben Sojabohnen mit Wasserdampf gewinnt man die Sojamilch. Der aus Sojamilch hergestellte Quark ist als Tofu bekannt. Da Sojaprotein alle essentiellen Aminosäuren besitzt, verwendet man es als Fleischersatz in vegetarischen Gerichten.

Die Nachfrage und Produktion nehmen beständig zu. 1980 waren weltweit noch ca. 75 Mio. Tonnen Sojabohnen geerntet worden, 2005 waren es bereits ca. 215 Mio. Tonnen. Hauptanbauregionen und wichtigste exportierende Länder für die Sojabohne sind heute die USA mit 40 % Anteil an der Welternte, Brasilien mit 25 % und Argentinien mit 18 %. Aber auch China und Indien zählen zu den größeren Anbaugebieten.

In Europa ist Soja zumeist als Trockenbohne bekannt, in Amerika und Asien dagegen wird sie eher frisch verarbeitet. Ausgereifte Bohnen sind nahezu unbegrenzt lagerfähig. Die EU führt jährlich etwa 16 Millionen Tonnen Sojabohnen ein. Diese werden in Ölmühlen zu Futtermitteln (Sojaschrot 13,4 Mio. t) und Öl (3 Mio. t) verarbeitet. Die bedeutendsten Importländer für Sojabohnen sind Japan, die Niederlande und Deutschland.

Bei Sojabohnen lautet der Future am CBOT (Chicago Board of Trade) auf die Lieferung von 5000 Büschel Sojabohnen. Für das durch das Pressen der Bohnen gewonnene Sojaöl gibt es am CBOT auch spezielle Futureskontrakte. Sojaöl verarbeitet man zu Brat-, Back- und Streichfetten. Bei Sojaöl lautet die Lieferung auf 60000 lbs. Sojaöl. Und auch Sojaschrot wird dort gehandelt. Bei Sojaschrot lautet der Kontrakt auf die Lieferung von 100 Tonnen Sojamehl. Auch an Rohstoffbörsen in Brasilien, Argentinien, China und Japan werden Sojabohnen gehandelt.

Bedeutendste Märkte für den Handel von Sojabohnen:

Chicago Board of Trade (CBOT).

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