Montenegro-Problematik (Montenegro trouble)

Das früher als Teilstaat zu Jugoslawien gehörende Montenegro löste sich schrittweise von Serbien und führte ohne Rücksprache mit der EU im Jahr 2002 einseitig den EUR als Währung ein; vor allem auch, um sich von der inflationären serbischen Währung (dem RSD [Serbischer Dinar]) abzukoppeln. Montenegro (etwa 650 000 Bewohner, Hauptstadt Podgorica, bis 1992: Titograd) wurde 2006 unabhängig und unterschrieb im gleichen Jahr ein Assoziierungs-Abkommen mit der EU. Innert der EU und auch seitens der EZB gab es starke Bedenken gegen einen Beitritt Montenegros zur EU, weil das Land, das die Beitritts-Kriterien bei weitem nicht erfüllt (auch, neben vielen anderen Problemen: Korruption, Geldwäsche, Zigarettenschmuggel), mit dem EUR als Währung zum Eurogebiet gehören würde.

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen

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