Marktdisziplin (market discipline)

Das Verhalten einer Bank, die Öffentlichkeit über ihr Kapital, über eingegangene Risiken und die Kapitaladäquanz genau zu unterrichten mit dem Ziel, günstige Bedingungen bei der Beschaffung neuen Fremdkapitals oder frischen Eigenkapitals an den Primärmärkten zu erreichen (direkte Marktdisziplin). In der Regel werden Rating-Agenturen bonitätsschwache Banken erkennen und entsprechend herabstufen. Der Einfluss von Einleger, Gläubiger und Aktionären auf das Risikoverhalten einer Bank (indirekte Marktdisziplin). Um einen entsprechenden Druck wirksam werden zu lassen, sollte die Einlagensicherung auf Kleinanleger beschränkt sein. Einflussreiche Gläubiger der Bank (nicht versicherte Einleger, Inhaber nachrangiger Titel) müssen damit zu rechnen haben, dass sie ihre Depositen im Falle eines Bankzusammenbruchs verlieren. Siehe Bankaktionärs-Interessee, Basel-II, Crash, Londoner Verfahren, Moral Hazard, Offenlegungspflichten, Risikoprofil, Single Master Liquidity Conduit. Vgl. Monatsbericht der EZB vom Februar 2005, S. 57 ff. (ausführliche Darstellung; wichtige Definitionen), Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom Oktober 2005, S. 73 ff. (lehrbuchmässige Darstellung; viele Literaturhinweise).

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen

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