Globalisierung, finanzielle (financial globalisation)

Angebot und Nachfrage nach Darlehn greifen zunehmend über die heimische Märkte und internationalisieren sich. Allein zwischen 1990 und 2000 stieg der weltweite Kapitalstrom um das Vierfache (auf 7,5 Trillionenen USD). Beschleunigt hat diesen Vorgang vor allem der Fortschritt in der Informationstechnologie, der zunehmende Güteraustausch zwischen den Nationalstaaten, einschliesslich der Auslandsinvestitionen, die Öffnung der einzelstaatlichen Finanzmärkte für ausländische Marktteilnehmer die Entwicklung neuer Finanzprodukte, die unter anderem eine weltweite Risikoverteilung ermöglichen sowie der starke Wettbewerb unter den Anbietern: neben den klassischen Banken treten als Konkurrenten auch Nichtbanken (wie Investmentfonds, Versicherungen und selbst grosse Produktionsund Handelsunternehmen) auf. Banken verlagern lohnkostenintensive Bereiche aus dem Back-Office-Bereich ins (billigere) Ausland, wenn die Kosten für Arbeit über das Grenzprodukt der Arbeit steigen. Siehe Auslands-Personalbestand, Bankfusionen, Champion, nationaler, Datei-Verwaltung, zentralisierte, Entkopplungs-These, Europa-AG, Entlassungsproduktivität, Internationalisierung, Outsourcing, Wirtschaft, zweigeteilte, Zinsallkokations- Funktion. Vgl. Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom September 2006, S. 45 ff. (Direktinvestitionen tragen zur finanziellen Globalisierung bei).

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen

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