Geldmarkt (money market)

Allgemein der Handel mit kurzfristigem (bis zwölf Monate) Leihgeld (Tagesgeld, Termingeld, kurzfristige Papiere), wobei als Marktteilnehmer in erster Linie Banken und die Zentralbank auftreten. Im engeren Sinne umfasst der Geldmarkt den Handel mit Zentralbankguthaben unter den Banken. Der Abschluss eines einzigen Geschäftes bezieht sich im allgemeinen auf höhere Beträge (mehrere Mio EUR). Dieser Markt bietet der Zentralbank als Monopolanbieter von Bargeld die Möglichkeit zur gezielten Beeinflussung. Solche Geldmarktgeschäfte dienen immer der kurzfristigen Geldanlage; der Geldmarkt sorgt damit für einen Liquiditätsausgleich (liquidity settlement) zwischen den Marktteilnehmern. Im besonderen weiteren Sinne meint man mit Geldmarkt darüber hinaus auch den Handel mit Geldmarktpapieren. Als Geldmarkt wird manchmal auch die kurzfristigen Kundenbeziehungen der Banken gesamthaft bezeichnet. Im Passivgeschäft handelt es sich dabei um die Hereinnahme von Sicht-, Termin und Spareinlagen, im Aktivgeschäft vor allem um Darlehn in laufender Rechnung (Kontokorrentkredite). Siehe Geldklemme, Geldmarkt-Operationen, Geldmarktsätze, Geldmarkt-Segmente, Kurzfristig, Schatzanweisungen, unverzinsliche. Vgl. Geschäftsbericht 2005 der Deutschen Bundesbank, S. 24 f. (Steuerung der Geldmenge, Übersichten), Monatsbericht der EZB vom Februar 2008, S. 71 ff. (sehr ausführliche, lehrbuchmässige Darstellung des Geldmarkts im Eurogebiet; viel Übersichten).

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen

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