Fremdwährungsverschuldung (foreign indebtedness)

Unternehmen und Privathaushalte eines Staates (wie etwa im Falle der Beitrittsländer zur EU nach 2000) nehmen Darlehn im Ausland auf. Sie hegen die Erwartung, dass ihre eigene Währung im Kurs steigt (bzw. wie im Falle der EU-Beitrittsländer, dass sie bald zum Eurogebiet gehören würden) und ihr Kreditrisiko daher minim sei. Treffen diese Mutmassungen nicht ein (bzw. wird -wie im Falle der baltischen Beitritts-Länder -seitens der Politik so gut wie nichts getan, um die Konvergenz-Kriterien für den Anschluss an die Währungsunion zu erreichen), so kommt es in dem betreffenden Land über kurz oder lang zu einer krisenhaften Entwicklung; die Staaten werden von den Rating-Agenturen herabgestuft und praktisch vom internationalen Kapitalmarkt abgeschnitten. Das erweckt unliebsame politische Bewegungen in den jeweiligen Staaten, die sich auf Wachstum und Beschäftigung hemmend auswirken.

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen

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