Firmenbestatter (company mortician)

Personen, die mit Hilfe eines stets dienstbereiten Notars allgemein eine überschuldete Firma und im besonderen eine betrügerische Kapitalanlagegesellschaft für einen Euro verkaufen. Der Käufer hat seinen Geschäftssitz regelmässig an einem der Offshore-Finanzplätze, wo es den Gläubigern unmöglich ist, Forderungen (an die verkaufte Firma bzw. an den veräusserten Fonds) auf gerichtlichem Wege durchzusetzen. Der Firmenbestatter erhält in der Regel fünfzehn Prozent der übernommenen Verbindlichkeiten unter der Hand aus dem Geld, das meistens durch den Verkauf von Nonvaleurs aus den Taschen leichtsinniger Anleger gezogen wurde. Siehe Agiotage, Daimonion, Dampfstube, Dingo-Werte, Falschberatung, Frontrunning, Geldwäsche, Ghettobanking, Glamour Stocks, Hawala, High risk countries, Kapitalmarkt, grauer, Kursmanipulation, Offshore-Finanzplätze, Scalping, Schattenbanksystem, Scheintransaktionen, Underground Banking, Winkelmakler.

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen

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