Branchen, binnenmarktorientierte (home-market orientated industries)

Wirtschaftszweige, die ausschliesslich oder doch überwiegend für den heimischen Markt und zum Gebrauch oder Verbrauch im Inland Güter (Waren und Dienstleistungen) produzieren. Deren Anteil am Bruttoinlandsprodukt lag in Deutschland im Jahr 2005 bei etwa 35 Prozent. Die ungenutzten Kapazitäten dieser Branchen werden von der Zentralbank im Zuge ihrer Berechnung der Produktionslücke besonders ins Auge gefasst; die Kapazitätsauslastung dort gilt als ein wichtiger Masstab zur Beurteilung des Konjunkturzyklus in der Volkswirtschaft gesamthaft. Binnenmarktorientierte Branchen sind von Schwankungen des Wechselkurses grundsätzlich nicht betroffen. Siehe Balassa-Samuelson-Effekt, Wirtschaft, zweigeteilte, Wirtschaftsindikatoren, wichtige. Vgl. Monatsbericht der EZB vom Mai 2006, S. 52 ff. (Bedeutung von Branchenindikatoren für die Konjunkturanalyse, mit Übersichten).

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen

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