Baumwolle

Mit einem Anteil von über 50 % ist die Naturfaser Baumwolle der bedeutendste Textilrohstoff der Welt. Von den Büscheln langer Fasern in den Früchten des Baumwollstrauches leitet sich der Name Baumwolle ab. Seit 3.000 v. Chr. ist Baumwolle als Textilrohstoff bekannt und begehrt. In Asien nahm die Baumwolle ihren Ursprung, ehe die Inder sie nach China brachten und der Rohstoff schließlich seinen Weg über Byzanz nach Westeuropa fand. Fugger in Augsburg verarbeitete die Baumwolle um die Mitte des 14. Jahrhunderts erstmals in Deutschland. Nachdem im 19. Jahrhundert mit der Mechanisierung der Textilindustrie die Voraussetzungen für eine rationelle Verarbeitung geschaffen worden waren, begann der eigentliche Aufschwung. Selbst in der Textilproduktion unserer modernen High-Tech-Gesellschaften ist die Faser noch immer Nummer 1.

Während der langen Wachstumsperiode benötigt Baumwolle viel Sonnenschein und viel Feuchtigkeit. Bei der Ernte ist Trockenheit gefordert. Das ovale Gebilde, zudem die Blüte sich entwickelt hat, platzt bei Reife auf. Die Anfälligkeit gegen Wind und Regen ist in dieser Zeit besonders ausgeprägt. Die Ernte läuft in den USA zu 95% maschinell ab. Getrocknet und gereinigt, wird die geerntete Baumwolle zu Ballen verpackt.

Wegen ihrer einzigartigen Struktur sind die Fasern der Baumwolle ideal für die Textilherstellung geeignet. Die Qualität der Baumwolle ist umso besser, je dünner, länger und fester die Faser ist. Die Samenfasern werden zu Garn gesponnen. Diesen verwendet man zur Herstellung von Textilien in reiner Form oder in Mischungen z. B. mit Viskose oder Leinen. Der Einsatzbereich von Baumwolle ist sehr weit. Er erstreckt sich von Kleidung bis hin zu medizinischem Material.

Größter Produzent ist China mit einem Marktanteil von 24%, dahinter die USA (20%), Indien (14%) und Pakistan (8%), neben Brasilien, Ägypten und der Türkei. Das einzige Land mit einer nennenswerten Produktion in der EU ist Griechenland. Größte Baumwolle-Importeure sind China und Indonesien. Die Wanderung der Textilindustrie in Niedrig-Lohn-Länder wird durch den hohen Verbrauch der Länder in Asien und den Rückgang der Herstellung von Baumwollkleidung in Europa und in den USA deutlich.

Die Preise für die Naturfaser sind durch das ständige Überangebot an Baumwolle seit 1995 von über 100 Cent auf unter 30 Cent im Jahre 2001 gefallen – der niedrigste Preis seit der großen Weltwirtschaftskrise.

Der Kontrakt lautet auf Lieferung von 50.000 Pfund von Baumwolle der Sorte Nr. 2. Die Länge der Faser soll 1 2/32 inches betragen.

Bedeutendste Märkte für den Handel von Baumwolle:

New York Board of Trade (New York Cotton Exchange)
Central Japan Commodity Exchange
Osaka Mercantile Exchange.

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