Erstraten-Verzugsklausel (first instalment default regulation)

In den USA die gesetzliche Vorschrift, dass Hypothekenbanken (auch bereits verbriefte) Papiere (also Collateralised Debt Obligations) zurücknehmen müssen, wenn der Kreditnehmer die ersten Raten schuldig bleibt. Sinn der Bestimmung ist, die Banken vor leichtsinniger Darlehns-Gewährung an Privathaushalte ("Häuslebauer"; home-builder) abzuhalten. Institute umgingen diese Vorschrift dadurch, dass sie die Kreditnehmer für die ersten Jahre von der Tilgung freistellten und nur einen sehr niedrigen Zinssatz für das Baudarlehn berechneten (covenant-light credits). Erst danach wird der Zins dem Marktzins angeglichen, und jetzt werden erste Abzahlungen fällig. Viele Privathaushalte tappten in diese Falle, was im Sommer 2007 Turbulenzen zunächst auf dem Hypothekenmarkt und dann auf dem Finanzmarkt gesamthaft auslöste. Siehe Amortisation, negative, Aufschub-Frist, Beleihungswert, Downgrade- Trigger-Klausel, Immobilienblase, Immobilienpreise, Kreditsperre, Leveraged Loan, Markto- Model-Ansatz, Mortgage Equity Withdrawal, Panik-Verkäufe, Rollover-Risiko, Subprime Lending, Subprime-Krise, Verbriefung, Wohneigentum, Zinsstundung, ZweiAchtundzwanzig- Kredit. Vgl. zur sog. Subprime-Krise den Monatsbericht der EZB vom September 2007, S. 33 ff. (ausführliche Darstellung der Verwerfungen auf dem Finanzmarkt und Übersicht der Massnahmen der EZB), Monatsbericht der EZB vom November 2007, S. 18 ff. (Auswirkungen der Subprime-Krise auf die Bilanzen der Institute).

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen

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