Heimatüberweisungen (remittances)

Die Sendung von Geld durch Migranten (Gastarbeiter, Auswanderer) an die Familien oder andere Stellen ihres Herkunftslandes. Weltweit wurden nach Berechnungen der Weltbank im Jahr 2005 etwa 345 Mrd USD auf diese Weise transferiert; statistisch in den Zahlungsbilanzen erfasst sind 232 Mrd USD. In einigen Staaten machen Heimatüberweisungen einen beachtlichen Teil am Volkseinkommen aus; für Haiti betrug der Anteil 2004 ungefähr 17 Prozent, für Somalia wurden für das Jahr 1999 fast 40 Prozent angegeben. -Weil die Empfänger-Familien beim Umtausch zuhause durch die Banken bzw. auftrags der Regierung durch die Zentralbank übervorteilt wurden (im ehemaligen Jugoslawien verloren die Empfänger fast die Hälfte des Wertes des ihnen von Angehörigen geschickten Geldes; diese Beträge flossen den Regierenden zu), bildeten sich bis heute vielfältige, im einzelnen schwer durchschaubare Formen des Transfers heraus. Siehe Geldwäsche, Ghettobanking, Geldtransfer-Vermittler, Hawala, Parallel Banking, Remittance Services, Schattenbankbereich, Underground Banking, Winkelmakler. Vgl. Monatsbericht der EZB vom Februar 2007, S. 95 ff. (ausführliche Darstellung, wichtige Definitionen, Übersichten).

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen

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