Aktienblase (share [US: stock] bubble)

Der Anstieg des Aktienkurses eines Unternehmens (oder aller börsennotierter Unternehmen) auf ein Niveau, das aufgrund der ökonomischen Grunddaten ("fundamentals" wie Vermögen, Gewinn, Stellung im Markt, künftige Absatzaussichten) nicht gerechtfertigt ist. -Die Forschung hat klar aufgezeigt, dass solche Blasen rational nicht erklärbar und meistens auch nicht sofort erkennbar sind. Sie könnten allenfalls durch entsprechende Erhöhung der Mindesteinschuss-Sätze bei kreditfinanzierten Aktienkäufen eingedämmt werden. -Platzt die Blase, so bleiben die Banken oft auf uneinbringlichen Forderungen sitzen, weil viele Darlehn durch Werte zu inflationierten Preisen besichert wurden. Banken werden sich in der Folge mit neuen Darlehn stark zurückhalten; auch neuer technischer Fortschritt kann daher nur noch beschränkt finanziert werden. Nach Berechnungen des IMF dauern Aktienkurseinbrüche im Durchschnitt 2,5 Jahre an und sind mit Einbussen von 4 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt verbunden. Siehe Blase, spekulative, Börsenpreis, Boom-Bust-Zyklus, Crash, Dotcom-Blase, Glücksspieleffekt, Hindsight, Immobilienblase, Kurzsichtigkeit, Marktkenntnis, zentralbankliche, Mississippi-Taumel, Nullzinsen, Panik-Verkäufe, Spekulationsblase, Subprime- Krise, Überbelastung, Vermögenseffekt, Vertrauens-Hypertrophie.

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen

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