Zweitrundeneffekte (subsequent effects)

Die Folgewirkungen einer Verteuerung bestimmter Schlüsselgüter (heute in erster Linie für Lebensmittel, Erdöl und Erdgas) auf die Preisentwicklung. Vor allem bei gestiegenen Energiekosten fordern die Beschäftigten in solchen Fällen höhere Löhne, was die Inflation unmittelbar antreibt; denn die Mehrausgaben für Energie gehen zum grössten Teil als Zahlungen an das Ausland und stehen damit zur Verteilung im Inland nicht mehr zur Verfügung (sie sind "verfrühstückt", wie es im Jargon heisst). -Zweitrundeneffekte entstehen fast immer durch die Reaktion von Marktteilnehmern auf eine bereits gestiegene Inflationsrate. Risikopositionen bei Banken, die vor allem durch Insolvenzen bei an Dritte ausplazierte Darlehn im Zuge von Leveraged Buy-outs entstehen. Siehe Agrarpolitik, Biotreibstoffe, Erdölpreis, Lohn, indexierter, Lohn-Preis-Spirale, Ölpreis, Ölpreis-Ausgleich, Ölpreis-Schocks, Petrodollar, Rohstoffpreise, Schocks, strukturelle, Strompreis, Tarifautonomie. Vgl. Monatsbericht der EZB vom Februar 2006, S. 38 ff. (ausführliche Darstellung der Verteuerung mit Zeitreihen), Monatsbericht der EZB vom Juli 2007, S. 85 ff. (wichtige Daten in Bezug auf die erdölexportierenden Länder; Übersichten), Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom Oktober 2007, S. 32 f. (Umgang der Geldpolitik mit Zweitrundeneffekten).

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen

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