Derivate (derivates)
Finanzielle Verträge, deren Wert abhängig ist von gegenwärtigen oder zukünftigen Zinssätzen, Wechselkursen, Aktienkursen bzw.oder von Finanz-oder Warenpreisenindizes. Das zugrunde liegende Vertragsobjekt wird Basiswert oder Bezugsbasis (underlying [asset]) genannt. -Der Grund für die grosse Anziehungskraft von Derivaten liegt darin, dass der Anleger mit wesentlich geringerem Kapitaleinsatz als beim Kauf oder Verkauf der Basiswerte spekuliert. Entscheidet er sich für ein Derivat, so kann er mit einem relativ kleinen (Kapital)-Aufwand einen relativ grossen (Kapital)-Ertrag erzielen. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer Hebelwirkung. -Derivate vervollständigen die Finanzmärkte, indem sie Risiko-Faktoren handelbar machen. Andererseits machen es Derivate den Zentralbanken immer schwieriger, die Geldmenge genau zu erfassen. Zwischen 1997 und 2006 verzehnfachte sich der globale Derivatemarkt. -Das Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente und der Durchführungsrichtlinie der Kommission (Finanzmarktrichtlinie-Umsetzungsgesetz [FRUG]) vom 16. Juli 2007 definiert: "Derivate im Sinne dieses Gesetzes sind 1. als Kauf, Tausch oder anderweitig ausgestaltete Festgeschäfte oder Optionsgeschäfte, die zeitlich verzögert zu erfüllen sind und deren Wert sich unmittelbar oder mittelbar vom Preis oder Mass eines Basiswertes ableitet (Termingeschäfte) mit Bezug auf die folgenden Basiswerte: -a) Wertpapiere oder Geldmarktinstrumente, -b) Devisen oder Rechnungseinheiten, -c) Zinssätze oder andere Erträge, -d) Indices der Basiswerte der Buchstaben a, b oder c, andere Finanzindices oder Finanzmessgrössen oder -e) Derivate; 2. Termingeschäfte mit Bezug auf Waren, Frachtsätze, Emissionsberechtigungen, Klima-oder andere physikalische Variablen, Inflationsraten oder andere volkswirtschaftliche Variablen oder sonstige Vermögenswerte, Indices oder Messwerte als Basiswerte, sofern sie -a) durch Barausgleich zu erfüllen sind oder einer Vertragspartei das Recht geben, einen Barausgleich zu verlangen, ohne dass dieses Recht durch Ausfall oder ein anderes Beendigungsereignis begründet ist, -b) auf einem organisierten Markt oder in einem multilateralen Handelssystem geschlossen werden oder -c) nach Massgabe des Artikels 38 Abs. 1 der Verordnung (EG) Nr. 1287/2006 der Kommission vom 10. August 2006 zur Durchführung der Richtlinie 2004/39/EG des Europäischen Parlaments und des Rates betreffend die Aufzeichnungspflichten für Wertpapierfirmen, die Meldung von Geschäften, die Markttransparenz, die Zulassung von Finanzinstrumenten zum Handel und bestimmte Begriffe im Sinne dieser Richtlinie (ABl. EU Nr. L241 S. 1) Merkmale anderer Derivate aufweisen und nichtkommerziellen Zwecken dienen und nicht die Voraussetzungen des Artikels 38 Abs. 4 dieser Verordnung gegeben sind, und sofern sie keine Kassageschäfte im Sinne des Artikels 38 Abs. 2 der Verordnung (EG) Nr. 1287/2006 sind; 3. finanzielle Differenzgeschäfte; 4. als Kauf, Tausch oder anderweitig ausgestaltete Festgeschäfte oder Optionsgeschäfte, die zeitlich verzögert zu erfüllen sind und dem Transfer von Kreditrisiken dienen (Kreditderivate); 5. Termingeschäfte mit Bezug auf die in Artikel 39 der Verordnung (EG) Nr. 1287/2006 genannten Basiswerte, sofern sie die Bedingungen der Nummer 2 erfüllen. Siehe Abwicklungsabteilung, Aktien-Zertifikat, Basiswert, Call, Cap, Chooser Cap, Contingent Swap, Denominierung, Derivategeschäfte, bilaterale, Derivate-Kodex, Finanzarchitektur, Finanzinstrumente, Geldmenge, IAS 39, Indexanleihe, Kreditderivate, Rohstoff- Terminvertrag, Zertifikat, Zinsoption, Zinsswap. Vgl. auch § 2, Abs. 2 WpHG sowie die Definitionen und Einteilungen im Monatsbericht der EZB vom Mai 2000, S. 42, Jahresbericht 2004 der BaFin, S. 177 (Derivateverordnung [DerivateV] vom Februar 2004; hier auch verfeinerte Risikomessung vorgeschrieben), Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom August 2005, S. 39 (sehr lange Laufzeiten), Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom Juli 2006, S. 55 ff. (ausführliche Darstellung mit Übersichten, mit einem Schwerpunkt auch auf den Einfluss von Derivaten auf die Stabilität des Finanzsystems).
Alle Eintrage zum Buchstaben "D"
- Dart-Schein
- Dilutiert
- Decoupled Bookbuilding
- Dax Global Russia Index
- Dachfonds
- Dach(-Hedge)-Fonds (fund of funds)
- Daimonion (daimonion, inlying advice)
- Dammgeld (dam contribution)
- Dampfstube (boiler room)
- Dänengeld auch Danegeld (Danish pay)
- Dareiko, auch Dareikon (daric)
- Darleh(e)n in der älteren Literatur auch Darleihen und Anlehen (loan)
- Darlehn, erlassbares (remissible loan)
- Darlehn, partiarisches (shareholder loan)
- Darlehnforderungs-Verkauf (loan factorisation)
- Darlehn-gegen-Papiere-Geschäft (loan-against-papers deal)
- Darstellung, glaubwürdige (faithful representation, fair presentation)
- Darstellungswährung (presentation currency)
- Datei-Verwaltung, zentralisierte (network attached storage)
- Daten weiche (soft data)
- Datenunsicherheit (data uncertainty)
- Daueremission (permanent issue)
- Dawes-Anleihe (Dawes loan)
- Dax-Future Option oft nur Dax-Future (so auch im Deutschen gesagt)
- Day-Trading (so auch im Deutschen)
- Deal (so auch im Deutschen gesagt)
- Deal Breaker (so auch im Deutschen gesagt)
- Dealflow (so auch im Deutschen gesagt)
- Debitkarte (debit card)
- Debitorenlaufzeit (days sales outstanding)
- Debt-Equity-Swap (so auch im Deutschen gesagt)
- Debt Issuance Programme, DIP (so auch im Deutschen gesagt)
- Debt Tail (so auch im Deutschen gesagt)
- Dechergeld (leather duty)
- Deckung (covering)
- Deckungsgeschäft (covering transaction)
- Deckungsprüfung (coverage control)
- Deckungsquote (coverage ratio)
- Deckungsstock (insurance coverage fund)
- Deckungsstockfähig (acceptable as cover for liabilities of insurance companies)
- Dedicated Short Bias (so auch im Deutschen gesagt)
- Deduktion (deduction)
- Default (so oft auch im Deutschen)
- Defekte (defects)
- Deficit-Debt-Adjustment (so auch im Deutschen gesagt)
- Definanzierung (definancing)
- Definitiver Kauf bzw. Verkauf (outright transaction [Betonung bei adverbiellem Gebrauch von outright = auf der ersten Silbe, sonst liegt der Akzent auf der zweiten Silbe)
- Defiziteinheiten (deficit units)
- Defizit-Finanzierungsverbot (no-bailing-out clause)
- Defizitneigung (propensity to budget deficit)
- Defizitquote (deficit ratio, budget deficit ratio; fiscal deficit ratio)
- Deflation (deflation)
- Deflationierung (deflationisation)
- Deflations-Spirale (deflation spiral)
- Deichgeld auch Plagegeld (dike contribution)
- Deichselgeld (turnpike toll; overnight stay expenses)
- Dekort (deduction, abatement)
- Deleveraging (so auch im Deutschen gesagt)
- Delisting (so meistens im Deutschen gesagt)
- Delkredere (del credere)
- Delta (delta)
- Demand-Pull-Inflation (so auch im Deutschen gesagt)
- Demand-Shift-Inflation (so auch im Deutschen gesagt)
- Dematerialisierung (dematerialisation)
- Demographieverfestigung (demographic stabilisation)
- Denkgeld (memento fee, commemorative coin)
- Denominierung (denomination)
- Deport (discount)
- Depositen (deposits)
- Depositenkonto (certificate of deposit, DC)
- Depot (depot)
- Depotbank (custodian)
- Depotgesetz (safe custody act)
- Depotkonto (safe custody account)
- Depotstelle (Depositary)
- Depotunterschlagung (deposit misappropriation)
- Deregistrierung (deregistration)
- Deregulierung (deregulation)
- Derivate (derivates)
- Derivategeschäfte, bilaterale (over-the-counter derivate transactions)
- Derivate-Informationspflicht (derivate information requirement)
- Derivate-Kodex (guidelines relating derivates)
- Desasterorientiert (worst case orientated)
- Desinvestition (devestation)
- Destatis (so auch im Englischen gesagt)
- Detraktion (detraction)
- Deutsche Börse AG (DBAG) (German stock exchange)
- Deutsche Bundesbank (German Bundesbank)
- Deutsche Gesellschaft für Ad-hoc-Publizität (DGAP)
- Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung e. V., DPR (Financial Reporting Enforcement Panel, FREP)
- Deutsche Terminbörse, DTB (German futures exchange)
- Developer (so auch im Deutschen gesagt)
- Devisen (foreign exchanges)
- Devisenbank (foreign exchange licensed bank)
- Devisenbehörde (exchange control authority)
- Devisendecke (holdings of foreign exchanges)
- Devisenhandel (foreign exchange dealings, foreign exchange trading)
- Devisenhandel, computerisierter (computerised forex [= foreign exchange] trading)
- Devisenkassageschäft (spot transaction in foreign exchanges)
- Devisenkontrolle (foreign exchange control)
- Devisenkurs (exchange rate)
- Devisenmarkt (foreign exchange market)
- Devisenreserven (foreign exchange reserve)
- Devisenschuld-Bezahlung (arranging the payment in terms of foreign currency)
- Devisen-Swapgeschäft (foreign exchange swap)
- Devisentermingeschäft (forward transaction in foreign exchanges)
- Devisenvergehen (currency offence)
- Devisen-Vorleistung (advance of funds in foreign exchange)
- Devisen-Zuteilungsbestätigung (confirmed allocation of foreign exchange)
- Devisen-Zwangswirtschaft auch Devisenbewirtschaftung (foreign exchange control)
- Dezentralisations-Prinzip (principle of decentralisation)
- Diamanten (diamonds)
- Dichten, risikoneutrale (risk-neutral densities, RNDs)
- Dienstgeld (service discharge fee; military service payment)
- Dienstleister, wissensbasierte (knowledge-based services)
- Dieselgeld (diesel fuel surcharge)
- Dienstleistungen (services)
- Differenzgeschäft (margin trading, contracts for difference, CFDs)
- Dingo-Werte (so auch oft im Deutschen gesagt; im Amerikanischen auch: wild cat papers sowie cats and dogs)
- Direct Brokerage (so auch im Deutschen gesagt; seltener Direktmakler)
- Direktbank (direct bank)
- Direktinvestition (direct investment)
- Disagio (disagio, discount)
- Disinflation (disinflation)
- Disintermediation (disintermediation)
- Diskont (discount)
- Diskontfähigkeit (discountability)
- Diskontpolitik (bank rate policy; discount policy)
- Diskontsatz (discount rate)
- Diskretionskonten (discretionary accounts)
- Dispensationsgeld (touring exemption fee; dispensation fee)
- Diversifizierung (diversification)
- Diversity and Inclusion (so auch im Deutschen gesagt)
- Dividende, inflationsabhängige (inflation-dependent dividend)
- Dividenden-Fonds (bonus fund; dividend equalisation fund)
- Dividendenrendite (dividend yield)
- Dividendenwerte (equity securities, equities)
- Dollar (dollar)
- Dollar-Crash (dollar crash)
- Dollarisierung (dollarisation)
- Dollar-Lücke (dollar gap)
- Domänen (domains)
- Dominostein-Effekt (dominoes-effect; cascades)
- Domizil (domicile)
- Domizil-Verschleierung (domicile veiling)
- Dontgeschäft (premium deal)
- Dollarparität (dollar parity)
- Doppelwährung (double standard; bimetallism)
- Doppelwährungsanleihe (dual currency bond)
- Dossierpflicht (record requirement)
- Dotcom-Blase (dotcom bubble)
- Doublé-Münze, auch Doublee-Münze (rolled gold coin)
- Douceur (douceur; tip)
- Double Dip (so auch im Deutschen gesagt)
- Downgrade-Trigger-Klausel (downgrade trigger agreement)
- Downrating und Downgrading (so auch im Deutschen gesagt)
- Downside risk (so auch im Deutschen gesagt)
- Draufgeld (extras)
- Dreckgeld (waste disposal fee)
- Drehorgel-Geld (barrel organ tax; hurdy gurdy fee)
- Dreierblock (three group bloc)
- Dreiheit, unmögliche (impossible trinity)
- Dreiergruppe (Group of the Three, G 3)
- Drei-Säulen-Gefüge (three pillar structure)
- Dreschergeld (thresh pay)
- Drittelgold (one-third gold)
- Drittfälligkeits-Klausel (cross-acceleration clause)
- Drittphase-Finanzierung (third stage financing; im Deutschen oft auch die englische Bezeichnung gebraucht)
- Drittstaaten (third countries)
- Drittverzugs-Klausel auch wechselseitige Ausfallklausel (cross default clause)
- Drogengeld (drug money)
- Due Diligence (so auch im Deutschen gesagt)
- Duration (duration)
- Durchschnittserfüllung (averaging provision)
- Darvas Breakout
- Darvas Methode
- Dynamic Breakout Attack