Debt-Equity-Swap (so auch im Deutschen gesagt)

Allgemein die Umwandlung von an Unternehmen (zweifelhafter Bonität) gewährte Darlehn in Beteiligungskapital. Im besonderen der Kauf von (in konvertibler Währung wie USD oder EUR) denominierten Forderungen der Banken gegenüber überschuldeten Ländern durch ein Unternehmen. Die Bank gibt die (uneinbringliche) Forderung (in der Regel notleidende Anleihen) mit einem kräftigen Disagio ab. Das erwerbende Unternehmen tauscht die so erworbenen Titel bei der Regierung des verschuldeten Landes gegen dessen heimische Währung ein. Mit dem erlösten Geld wird eine Investition in dem Schuldnerland getätigt. Das Unternehmen hat dadurch den Vorteil, dass es billig an die gewünschte heimische Währung kommt, und das Schuldnerland zahlt auf diese Weise einen Teil seiner in konvertibler Währung denominierten Auslands-Verbindlichkeiten ab. -Freilich darf dabei nicht übersehen werden, dass eine Bank, die uneinbringliche Forderungen mit einem Abschlag verkauft, dadurch einen Verlust erleidet; der Gewinn des im Schuldnerland investierenden Unternehmens also dem Verlust der Bank gleichkommt. Siehe Anleihe, notleidende, Staatschuld, verweigerte.

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen

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