Wertpapiermarkt (securities market)

Platz zur Ermittlung eines gleichgewichtigen (das heisst: markträumenden) Preises, Bereitstellung von Kauf-und Verkaufsmöglichkeiten (also: Liquidität) und dies zu den niedrigst möglichen Kosten. -Wertpapiermärkte schliessen neben den (öffentlich-rechtlichen) Börsen auch elektronische Handelsplattformen ein, auf denen vor allem institutionelle Investoren (in erster Linie Kapitalanlagegesellschaften, Pensionskassen und Versicherungen) Handel betreiben. -Im Gegensatz zu oft vorgetragener Behauptung sind Wertpapiermärkte (heute) keine vollkommenen Märkte im Sinne der Theorie. Denn die Börsenlandschaft wird durch immer weniger und gleichzeitig in ihrer Grösse zunehmende Anbieter (erkennbar etwa am Dax in Deutschland, am SPI in der Schweiz oder am Dow Jones in den USA) geprägt. die Eintrittsschranken sind hoch; und dies aufgrund hoher Fixkosten und den daraus folgenden Grössenkostenersparnissen (Skalenvorteilen). Ähnliches gilt für die Kanäle, über welche die Wertpapierdienstleistungen fliessen, vor allem die kostenintensiven Zahlungsund Verrechnungssysteme. Hinzu tritt, dass die Anziehungskraft dieser Systeme mit der Zahl und dem Volumen der auf ihnen durchgeführten Transaktionen steigt; es bilden sich also Netzwerk-Externalitäten: Vorteile, die sich aus der Intensität der Nutzung des Systems für die daran Beteiligten ergeben. Das wiederum begünstigt von selbst die Konzentration des Wertpapierhandels auf einige wenige Märkte und Handelsplattformen. Siehe Börse, Börsenliquidität, European Master Agreement, Wertpapierbörse. Vgl. Geschäftsbericht 2005 der Deutschen Bundesbank, S. 35 (detaillierte Übersicht), Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom Januar 2006, S. 37 ff. (Allgemeines).

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen

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