Lohn, indexierter (index-linked wage)

Verträge zwischen den Tarifparteien auf dem Arbeitsmarkt, wonach der vereinbarte Lohn automatisch der (in der Regel durch den Preisindex der Lebenshaltung gemessenen) Inflation angepasst wird. Von den Zentralbanken mit Misstrauen beobachtet, weil in manchen Fällen (etwa: Erhöhung des Erdölpreises) höhere Zahlungen an das Ausland gingen, und nun zur Verteilung im Inland nicht mehr zur Verfügung stehen (in der Sprache der Finanzjournalisten: sie sind "verfrühstückt“). Die Folge ist ein weiterer Anstieg der Inflation: eine Lohn-Preis-Spirale wird in Gang gesetzt. -In der Eurozone haben derzeit (Frühjahr 2007) fünf Mitgliedesstaaten entsprechende Indexierungsklauseln (Belgien, Spanien, Luxemburg, Zypern und Malta), was etwa sechzehn Prozent im HVPI ausmacht. Die EZB verlangt immer wieder die Aufhebung der entsprechenden Arbeitsverträge. Siehe Erdölpreis, Ölpreis, Ölpreis-Ausgleich, Ölpreis-Schocks, Petrodollar, Rohstoffpreise, Schocks, strukturelle, Strompreis, Zweitrundeneffekte.

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen

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