Immobilienblase (housing bubble)

Das rasche, starke Ansteigen der Preise für bebaute (manchmal werden auch baureife und unbebaute Böden einbezogen) Grundstücke, welches mit normalen Verhältnissen von Angebot und Nachfrage auf dem Immobilienmarkt nicht zu erklären ist, und das auf vorübergehende spekulative Käufe hindeutet, denen über kurz oder lang plötzliche Verkäufe grossen Umfangs folgen werden. -Um Immobilienblasen zu mindern, müssten die Eigenkapitalanforderungen für Immobilienkäufer erhöht werden; genauer: indem man Beleihungsgrenzen festlegt, die abhängig von der Geschwindigkeit sind, mit welcher die Immobilienpreise in einem bestimmten Zeitraum zugenommen haben. Solche Grenzwerte müssten entweder unmittelbar (durch die Aufsichtsbehörden) eingeführt werden oder mittelbar über Vorschriften zur risikogewichteten Unterlegung an die kreditgebenden Banken. Nur so lässt sich die Liquidität mindern, über die Käufer den Vermögenspreisboom anheizen. Zinserhöhungen der Zentralbank halten Immobilienspekulanten nicht zurück. Eine solche Politik würde aber viele Bereich der Wirtschaft hart treffen, die auf preiswerte Kredite zur Verbesserung oder Erweiterung ihrer Kapazitäten angewiesen sind. Siehe Aktienblase, Ausrichtung, vermögensorientierte, Betongold, Blase, spekulative, Börsenpreis, Boom-Bust-Zyklus, Complacency, Erstraten- Verzugsklausel, Goldpreis, Hypothekenschulden, Immobilien-Sicherheiten, Leerstandsquote, Marktkenntnis, zentralbankliche, Mortgage Equity Withdrawal, Niedrigzinspolitik, Nullzinsen, Real Estate Investment Trust, Panik-Verkäufe, Portfolio-Umschichtung, Sub- prime-Krise, Unterlegung, Vermögenseffekt, Wohneigentum. Vgl. Monatsbericht der EZB vom April 2005, S. 53 ff., Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom Juli 2007, S. 15 ff. (Zusammenhang zwischen Immobilienmarkt und Geldnachfrage; viele Übersichten).

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen

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