Verlustabsorbierung (loss absorbance)

Vor allem in Zusammenhang mit bestimmten handelbaren Finanzinstrumenten verwendeter Begriff. Banken bündeln eine Vielzahl herausgegebener Kredite zu einem Portefeuille zusammen. Dieses wird dann in einzelne Tranchen zerlegt; in der Regel in drei Teile. Die unterste, relativ hoch verzinste Tranche (Erstverlust-Tranche auch Equity-Tranche genannt) muss voll den Verlust tragen (absorbieren), welcher durch einen Ausfall eines Kredits im Gesamtportefeuille entsteht. Die nächsthöhere Tranche (Mezzanine-Tranche) muss erst dann Verluste absorbieren, wenn die Kreditausfälle das Volumen der Erstverlust-Tranche (first-loss-piece) übersteigen. Ihr Risiko ist also geringer, die Rendite dieser Tranche daher auch. Nach gleichem Muster folgen weitere, immer risikoärmere Tranchen. Siehe Bonitäts- Verbesserung, Originate-to-distribute-Strategie, Reintermediation, Rückführungs-Option, Rückzahlung, vorzeitige, Verbriefung, Verbriefungsstruktur, True-Sale-Verbriefung, Was- serfall-Prinzip. Vgl. Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom April 2007, S. 16 f. (Übersicht des Finanzierungsgefüges bei einem typischen Leveraged Buy-out und Stellung der Mezzanin-Gläubiger).

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen

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