Robotik-Unternehmer: Humanoide sollen in Rentenkasse einzahlen

heute 06:11 Uhr, dts-nachrichtenagentur.de

Der Chef der Firma Neura Robotics, David Reger, hat sich für Rentenversicherungsbeiträge von Robotern ausgesprochen.

Roboter (Archiv)
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über dts Nachrichtenagentur

Um die gesellschaftliche Akzeptanz von Robotik zu stärken, gelte es, die Wertschöpfung zukünftiger humanoider Roboter "zu einem fairen Anteil für die Finanzierung unserer Sozialsysteme, insbesondere der Rente" heranzuziehen, sagte er dem "Spiegel".

Der Firmenchef geht davon aus, dass Deutschland zum Marktführer in der jungen Industrie der humanoiden Roboter werden kann. "Deutschland hat ein einzigartiges Know-how in allen Disziplinen, die für die Robotik entscheidend sind", sagte der Unternehmer dem "Spiegel". "Das Marktpotenzial der kognitiven Robotik ist größer als das des Smartphones." Die Branche stehe kurz davor, "ihren iPhone-Moment zu erleben".

Neura Robotics produziert in Metzingen neben anderen Maschinen den humanoiden Roboter 4NE-1. Reger möchte eine Roboter-Plattform nebst App Store aufbauen, damit "die ganze Welt mitentwickeln und neue Anwendungen für die Humanoiden programmieren" kann. Gerade hat die Firma in einer Finanzierungsrunde 120 Millionen Euro eingesammelt. Reger geht davon aus, dass die Branche "der starke Wirtschaftsmotor für Europa werden" könne, der die Automobilindustrie einmal war.

Der Unternehmenschef hat eine Robotik-Strategie für den Standort Deutschland entwickelt. In dem Acht-Punkte-Plan, über den der "Spiegel" berichtet, fordert er, einzelne ausländische Konzerne sollten nicht mehr "mit Milliardenzuschüssen zur Ansiedlung in Deutschland" überredet werden.

Stattdessen gelte es, "jungen, hoch motivierten Unternehmen zusätzliche Schubkraft" zu verleihen.

Der Firmengründer regte auch bundesweite Bildungsinitiativen zu Robotik und KI in den Schulen an.

Reger hofft, dass seine Robotik-Strategie dabei helfen wird, in Deutschland "ein strategisches Gegengewicht zu den großen Akteuren aus USA und China" zu schaffen.

Die USA etwa hätten sich bislang vorwiegend auf die Software konzentriert, "unsere besondere Stärke liegt in der Hardware". Getriebe und Motoren, die Sensoren für das "Nervensystem" der Roboter - Deutschland sei "der weltweit am besten geeignete Standort, diese massenhaft in höchster Industriequalität zu fertigen".

Erste Anwendungsgebiete für die Humanoiden sieht er in Branchen mit hohem Fachkräftemangel. Zum Beispiel fehlten allein in Deutschland rund 100.000 Schweißer, so Reger. Mit Standardrobotik lasse sich das Problem nicht lösen.

"Unsere Roboter jedoch werden das Schweißen erlernen können; dann ist der Roboter der Experte, der Mensch zeigt nur noch, wo geschweißt werden soll."

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