Ifo-Institut schließt neue Weltwirtschaftskrise nicht aus

12.04.25 00:01 Uhr, dts-nachrichtenagentur.de

Der Chef des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, hat vor einer neuen Weltwirtschaftskrise gewarnt.

Containerschiff in Wilhelmshaven (Archiv)
Containerschiff in Wilhelmshaven (Archiv)
über dts Nachrichtenagentur

"Das ist leider nicht auszuschließen", sagte Fuest der "Süddeutschen Zeitung" (Samstagausgabe).

Die USA allein würden die Weltwirtschaft zwar nicht in die Krise stürzen.

"Aber wenn sich der Protektionismus immer schneller ausbreitet, in China und in Europa, dann ist das eine große Gefahr. Wenn alle in die falsche Richtung gehen, kann es zu einer großen Krise kommen", sagte Fuest. Gleichzeitig zerstörten die USA gerade ihre Reputation als zuverlässiger Vertragspartner. "Das ist gefährlich, weil die USA immer noch die wichtigste Wirtschaftsmacht der Welt sind", so Fuest.

Der Ifo-Chef glaubt, dass der massive Verfall bei US-Staatsanleihen US-Präsident Donald Trump dazu bewogen habe, viele Zölle für 90 Tage auszusetzen.

Was jetzt passiere, sei ein Alarmsignal für die USA und für die Finanzarchitektur der gesamten Welt. Zwei Drittel der weltweiten Börsenkapitalisierung sei auf dem US-Aktienmarkt, der Dollar sei die weltweite Ankerwährung, so Fuest. "Wenn das alles kippt, hätte das unkalkulierbare Folgen."

Fuest lobte die Strategie von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU/EVP). "Es ist richtig, erst einmal abzuwarten, anders als die Chinesen.

Das sorgt für möglichst kühle Köpfe", sagte er.

Auch den Koalitionsvertrag hält Fuest trotz einiger Kritikpunkte für grundsätzlich gelungen.

"Ich finde es gut, dass man die Überwindung der wirtschaftlichen Stagnation in den Mittelpunkt des Koalitionsvertrags gestellt hat", sagte der Ifo-Chef. Das sei nicht selbstverständlich. Union und SPD hätten sich zusammengerauft und aus seiner Sicht die richtigen Punkte genannt, also Investitionserleichterungen, steuerliche Entlastung von Arbeit, Bürokratieabbau, mehr Investitionen in die Infrastruktur, sinkende Energiekosten.

"Wachstum steht im Mittelpunkt. Das alles ist richtig", so Fuest.

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