Bafin knöpft sich Deutsche-Bank-Tochter DWS vor

heute 00:01 Uhr, dts-nachrichtenagentur.de

Neuer Ärger für die Fondsgesellschaft DWS, eine Tochter der Deutschen Bank: Laut eines Berichts der "Süddeutschen Zeitung" hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) eine Sonderprüfung bei der DWS eingeleitet.

Bafin (Archiv)
Bafin (Archiv)
über dts Nachrichtenagentur

Im Zentrum der Untersuchung, die von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte durchgeführt wird, steht laut des Zeitungsberichts, der am Montag erscheint, der sogenannte Engagement-Prozess der DWS. Dieser Prozess soll sicherstellen, dass die Fondsgesellschaft mit problematischen Unternehmen in ihrem Portfolio in einen kritischen Dialog tritt, um deren Umwelt- und Sozialstandards zu verbessern.

Die DWS wirbt damit, auch in kontroverse Unternehmen zu investieren, jedoch durch aktiven Einfluss eine nachhaltigere Ausrichtung dieser Firmen zu fördern. Die Frage, die die Bafin nun zu klären versucht: Hält die DWS ihr Versprechen?

Besonders brisant: Die Sonderprüfung steht angeblich auch im Zusammenhang mit Bedenken, die von einer Führungskraft der DWS selbst zum Engagement-Prozess geäußert worden sein sollen, schreibt die SZ.

Die DWS erklärte auf Anfrage, man kommentiere weder die Beziehungen zu Aufsichtsbehörden noch interne Anliegen von Mitarbeitern. Gleichzeitig ermutige das Unternehmen seine Beschäftigten, Missstände zu melden.

Die Bafin lehnte eine Stellungnahme ab.

Das Eingreifen der Bafin ist auch deshalb bemerkenswert, weil die deutsche Aufsicht im sogenannten Greenwashing-Skandal um die DWS bislang keine zentrale Rolle spielte. Während die US-Börsenaufsicht SEC der DWS im Herbst 2023 dazu eine millionenschwere Vergleichsstrafe auferlegte und die Frankfurter Staatsanwaltschaft seit Jahren ermittelt, hielt sich die deutsche Finanzaufsicht bislang zurück.

Brisant sei auch, dass die aktuellen Verdachtsmomente der Bafin möglicherweise auf Mängel hinweisen, die erst nach der SEC-Einigung aufgekommen sein könnten oder nicht behoben wurden, schreibt die SZ.

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